10 unheimliche Orte in Ascona-Locarno

Wie in vielen Teilen der Schweiz ist Halloween auch in der Region Lago Maggiore kein traditionelles Fest. Die Kinder versäumen aber keine Gelegenheit, um das zu tun, was sie am liebsten mögen: sich zu verkleiden, von Haus zu Haus zu ziehen und nach «Süsses, sonst gibt’s Saures» zu fragen. Wer dennoch Lust auf wenig Gänsehaut hat, wird inmitten von Geistergeschichten, verlassenen Gebäuden und Zeiträtseln bestimmt fündig.

1. Escape Rooms

Zugegeben, was könnte nervenaufreibender sein, als in einem Raum gefangen zu sein und sich den Kopf über schwierige Rätsel zu zerbrechen, um sich und den Planeten in nur 60 Minuten zu retten? Helfen Sie mit, den Planeten Solaris zu retten, der kurz vor der Vernichtung steht, entdecken Sie die Geheimnisse der mysteriösen Sasso Society, entkommen Sie aus dem Marcacci-Schloss oder entschlüsseln Sie das Geheimnis der Schachtel von Enzo Mastrolorenzo. Es geht zwar nicht um Kürbisse und Gespenster, aber der Nervenkitzel des Geheimnisses und die Zeit, die abläuft, sind garantiert.

2. Das Visconti-Schloss

Das Castello Visconteo di Locarno, nicht weit von der berühmten Piazza Grande entfernt, beherbergt das städtische und archäologische Museum der Stadt aber auch viele Legenden. Von der Mauer des Rivellino, die von keinem Geringeren als Leonardo Da Vinci selbst entworfen wurde, bis hin zum Geist des Grafen, der dort lebte. Es wird erzählt, dass der Graf eine Bettlerin, die seine Frau zuvor in ihrem Haus empfangen hatte, grob verjagt haben soll, wobei sie sich verletzte und starb. Jahre später versuchte der Graf, nachdem er in Ungnade gefallen war, das Schloss an einen Florentiner Ritter zu verkaufen, der in dem Zimmer übernachtete, in dem die Bettlerin gestorben war. Am nächsten Morgen sagte er, er habe in der Nacht Schritte gehört und weigerte sich, das Schloss zu kaufen. Die Besitzer wollten daraufhin nachforschen, doch auch sie hörten das seltsame Geräusch. Und während der Graf versuchte, das Gespenst zu bekämpfen, lief seine Frau in die Stadt, um Hilfe zu holen. Doch als sie durch das Tor trat, stand das Schloss hinter ihr in Flammen. Als die Helfer eintrafen, fanden sie den Grafen bereits tot in jenem berühmten Zimmer. Und hier, so heisst es, liegen seine Gebeine noch immer.

3. Die Gefängnistür des Museo di Valmaggia

Das Museo di Valmaggia in Cevio ist ein grossartiges Zeugnis für das tägliche Leben im Tal in der Vergangenheit. Es beinhaltet auch interessante Sonderausstellungen (aktuell «Die Weltreise von Emilio Balli»). Bei den beiden Standorten handelt es sich um Bürgerhäuser aus dem 17. Jahrhundert. Im Untergeschoss des Palazzo Franzoni, dem Hauptgebäude, befindet sich in düsterer Atmosphäre die unheimliche Rekonstruktion einer Gefängnistür aus dem Haus des Landvogts von Cevio. Bewacht sie die Geister der armen Schlucker, die vom Landvogt eingekerkert wurden? Andererseits gibt es eine Legende, die besagt, dass ein unterirdischer Tunnel das Museum mit dem Haus des Landvogtes verbindet. Nun, das ist nur eine Legende... Wer weiss, vielleicht hören auch Sie das Knarren bei einem Besuch im Museum.

4. Die Ponte Oscuro von Crana

In Crana, im Onsernonetal, gibt es eine Brücke, unter der, der Legende nach, die alte Misere wartet, der man Weggeld bezahlen muss, um die Brücke zu überqueren. Den Kindern des Tals wurde diese Geschichte oft erzählt, um sie einzuschüchtern. Es heisst, dass die sehr arme alte Misere, die vom Strohflechten lebte, eines Tages einem alten Bettler Gastfreundschaft gewährte, der sich später als der Heilige Remigius entpuppte und ihr eine Belohnung versprach. Sie verlangte, dass jeder, der versuchte, ihr Stroh zu stehlen, das zum Einweichen im Fluss unter der Oscuro Brücke von Crana liegt, im Wasser gefangen werden sollte. Eines Tages klopfte der Tod an ihre Tür und die Misere fragte, ob sie zuerst die Krempe eines Hutes fertigstellen könne, und schickte ihn, das Stroh aus dem Fluss zu holen. Der Tod ging ahnungslos hin und wurde gefangen. Jahre später jedoch begannen die Menschen den Tod zu bedauern und baten die alte Misere, ihn zu befreien. Die Misere willigte ein, unter der Bedingung, dass sie niemals sterben müsse. Und deshalb weilt sie auch heute noch unter uns. Zum Gedenken an diese Geschichte steht an der Oscuro Brücke eine Statue, die die Figuren der Legende darstellt.

5. Das Bavonatal

Das Bavonatal ist ebenso schön wie geheimnisvoll. Nicht nur, dass die Dörfer nicht an das Stromnetz angeschlossen sind (mit Ausnahme von San Carlo), das Tal als Ganzes scheint ein Magnet für Naturkatastrophen zu sein. Eines der Dörfer, Prèsa, ist seit Jahrhunderten wegen der Gefahr eines sich ständig bewegenden Erdrutsches verlassen. In Foroglio gibt es einen riesigen Felsbrocken, auf dem die Geschichte eines armen Mannes eingraviert ist, der erdrückt wurde, aber nicht sofort starb, so dass die Leute zu ihm gingen, um mit ihm zu sprechen. Aber das ist noch nicht alles! In Gerra existieren unterirdische Keller, 8 Meter in den Boden gegraben. Schon beim Vorbeigehen spürt man die Kälte aufsteigen und in die Knochen eindringen. Wagt man es dann hinunterzusteigen, soll die Kerze, die den Keller beleuchtet, auf mysteriöse Weise erlöschen... schaurig!

6. Das Schloss von Tenero

Diese rustikale Villa aus dem 18. Jahrhundert in Tenero gehörte dem Baron Giovanni Antonio Marcacci und ging später in den Besitz von Guglielmo Maria Pedrazzini über. Beim Vorbeigehen fallen sofort die majestätische Erscheinung und die leuchtenden Farben auf, doch bei näherem Hinsehen erkennt man Zeichen des Verfalls und der Vernachlässigung. Heute ist das Schloss Pedrazzini ein wahres Spukhaus, dessen Legende durch das Theaterstück "Lo spettro del castello di Tenero" ("Das Gespenst vom Schlosses Tenero") von Alberto Pedrazzini aus dem Jahr 1912 genährt wird. Es heisst nämlich, dass es in der Villa spukt und dass nachts ein seltsamer Schatten durch die Gegend streift.

7. Die Crüsc des Verzascatals

Man sagt, dass in den Höhlen zwischen den Monti di Mergoscia die Crüsc leben, hässliche und böse Kobolde, die sich nachts einen Spass daraus machen, alles zu stehlen, was sie in den Häusern der Bewohner finden, sogar Kinder. Wenn Sie mutig genug sind, können Sie den Crüsc auf dem Sagenweg ("Sentiero delle leggende") in Gerra Verzasca begegnen, zusammen mit Teufeln, Hexen und jensten sprechenden Tieren. Entlang des Weges, versteckt zwischen den Bäumen oder gut sichtbar, gibt es auch einige ausgesprochen böse Holzskulpturen und sogar ein Hexenhäuschen... Am besten, man startet in Begleitung zu diesem Abenteuer.

8. Die Centocampi im Gambarogno

Es scheint, dass die Centocampi in den Monti di Caviano das Werk des Teufels selbst sind. Der Küster des Dorfes, der ein hohes Ansehen genoss, wurde vom Bösen besonders umworben. Eines Tages verriet er, dass er seine Seele an den Teufel verkaufen würde, damit diese Ländereien, die völlig unfruchtbar und von wilden Tieren befallen waren, zu Feldern würden. Satan akzeptierte den Pakt und versprach ihm hundert Felder, die noch vor dem morgendlichen Gebet zur Aussaat bereit sein sollten. Im Gegenzug würde der andere ihm seine Seele schenken. Der Küster willigte ein, doch als er sah, dass der Teufel sein Werk vollenden wollte, beeilte er sich, früher seine Gebete zu sprechen, um seine Seele zu retten. Und so blieben die Felder neunundneunzig. Der Küster wurde gerettet, aber niemand erinnerte sich je wieder an seinen Namen.

9. Die Hexen von Brissago

Wenn es in Brissago regnet, dann regnet es bekanntlich richtig! Dann wird alles grün und üppig, und es gedeihen Pflanzen, die es sonst in der Schweiz nirgendwo sonst gibt, wie man auf den Brissago-Inseln deutlich sehen kann. Man sagt jedoch, dass es einen unheimlichen Grund für diese starken Regenfälle gibt: Die Hexen hegen einen Groll gegen die Einwohner von Brissago, da ihnen mit dem Scheiterhaufen gedroht wurde, wenn sie es wagten, sich im Dorf zu zeigen. Noch heute, wenn die Sonne scheint, während es regnet, sagen die Leute, dass die Hexen ihre Wäsche waschen.

10. Der Geist von Muralto

Der Legende nach erschien der Geist eines Toten aus Muralto in der Nacht von Heiligabend 1940 in der Stadt in der Nähe des Parks Parco della Croce Bianca. Es gab weitere Sichtungen in der Nähe des Friedhofs. Alle berichteten dasselbe: es sei ein sehr auffälliger Geist erschienen, ganz in Weiss, der behauptete, dass er um 1500 gelebt habe und darauf bestand, seine Geschichte zu erzählen. Doch die verängstigten Menschen liefen davon. Mysteriöserweise verschwanden zur gleichen Zeit viele Hühner....

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