Die Strohdächer von Cento Campi

Caviano

In Centocampi (Caviano) steht das letzte strohbedachte Haus in der ganzen Region. Es wurde vom Verkehrsverein Gambarogno restauriert, hat noch sein ursprüngliches Dach aus Roggenstroh, wie es früher allgemein üblich war.

In den strohbedachten Häusern in Centocampi waren unten die Ställe für das Vieh und darüber der heuboden untergebracht. Die Aussenmauern waren meistens Trockensteinmauern, das heisst ohne Mörtel gesetzt. Die Steine einer Trockensteinmauer werden sehr genau einer auf und an den andern gesetzt. Um die Mauer stabil zu halten, muss sie mindestens 50 cm dick sein. Das Sparrendach hat zwei Dachflächen. Auf die Dachlatten, die mit Holznägeln auf der Sparrenlage gehalten werden, sind die Strohbündel mit Bindern aus Birken-, Ginster- oder Ebereschenruten befestigt. Auf ganz besondere Art wurde der Firstbalken abgedeckt. Nachdem man das Dach vollständig mit Stroh bedeckt hatte, setzte man zwei Paar Strohbündel rittlings auf den Firstbalken und befestigte sie mit Hasel- oder Kastanienruten an den Dachflächen. Auffallend das Strohbündel am Firstende, das als Abschluss über den Giebel baumelt. Vom stark geneigten Strohdach läuft das Regenwasser rasch ab und Schnee kann sich kaum darauf festsetzen.