Die suggestivsten Winkel befinden sich zwischen der Piazza Sant'Antonio und der
Via Cittadella, in der Via Borghese, an der Piazza delle Corporazioni und der
Piazzetta de' Capitani. Die Piazza Sant'Antonio wird vom Denkmal fur G. A.
Marcacci (ein Werk von Alessandro Rossi, 1856) beherrscht. Am Haus Nr. 3 ein die
Madonna darstellendes verblichenes Fresko von G. Orelli, links von der Kirche
die Casa Rusca, deren Fassade von einem kleinen Balkon mit schmiedeeisernem
Gelander uber dem barocken Portal verziert ist. Der Innenhof der Casa Rusca, die
heute die Stadtische Pinakothek aufnimmt, weist drei Reihen von Loggien in
spanisch anmutendem Stil auf.
In der Via Borghese Nr. 14, befindet sich die Casa del Negromante: Das alte
Wohnhaus aus dem 14. Jahrhundert wurde kurzlich restauriert. Im Atrium sind die
Fresken aus dem 16. Jahrhundert zu beachten, im Innenhof der Portikus und eine
von Holzsaulen getragene Galerie.
In der Via Cittadella sind einige alte Burgerhauser und die Chiesa Nuova
sehenswert. Nach der Piazzetta delle Corporazioni biegen wir in die enge,
gewundene Via Sant'Antonio mit weiteren schonen Burgerhausern ein: Nr. 3 Casa
Simona mit einem Tor in rosa Marmor und im Innern das suggestive Licht- und
Schattenspiel der Portici; Nr. 11 Casa Rusca Bellerio mit ihrem antiken Portal.
Die Fassade ist nuchtern, doch dahinter verbirgt sich - wie bei den meisten
Locarneser Burgerhausern - ein hubscher Garten mit Treppen und Treppchen.
Von der Piazza delle Corporazioni durch die Via B. Rusca absteigend, kommen
wir am Eingang des Casorella genannten Palazzo aus dem 16. Jahrhundert vorbei,
der fur Kunstausstellungen dient, und schliesslich zum Castello Visconteo.