Die sakrale Kunst entdecken: Rund um Locarno

Eine dreitägige Wandertour auf den Spuren des sakralen Erbes der Region Locarno

Die sakrale Kunst entdecken: Rund um Locarno

T1 - Orselina, Maggia, Loco

Das erste Ziel ist der Heilige Berg Madonna del Sasso in Orselina, der zu Fuss oder bequem mit der Standseilbahn erreicht werden kann. Der berühmte architektonische Komplex, der majestätisch über der Stadt Locarno thront, ist allein schon ein Meisterwerk, beherbergt aber darüber hinaus auch wertvolle Kunstwerke aus verschiedenen historischen Epochen. Der Sacro Monte besteht aus der prächtigen Basilika, dem angrenzenden Franziskanerkloster, dem Kreuzweg und der Kirche Mariä Verkündung.

Es wird erzählt, dass im Jahr 1480 die Jungfrau Maria auf diesem Berg erschien, auf dem heute das imposante Heiligtum steht. Die Statue der Madonna del Sasso vom Ende des 15. Jahrhunderts wird in der Basilika aufbewahrt, ebenso wie zahlreiche Votivbilder, die ihr gewidmet sind. In der Kirche finden sich auch zwei wichtige Werke von Bramantino (16. Jahrhundert) und Antonio Ciseri (19. Jahrhundert). Besuchen Sie die offizielle Webseite für weitere Informationen. Anschliessend fahren Sie zurück in Richtung Locarno und erreichen das Dorf Maggia mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (alternativ können Sie den Bike-Sharing-Service nutzen). Die Kirche der Madonna delle Grazie ist vor allem wegen ihrer reichen Freskensammlung aus dem 16. Jahrhundert von grossem kulturellem Interesse. Zahlreiche Votive sind hier zu sehen, darunter auch solche des Künstlers Giovanni Antonio Vanoni. 

Jetzt wird es Zeit für etwas körperliche Aktivität, und deshalb schlagen wir Ihnen vor, Ihr nächstes Ziel mit einer schönen Bergtour zu erreichen. Nichts besonders Schwieriges, Sie brauchen nur gute Schuhe und etwas Motivation. In rund 5 Stunden erreichen Sie Loco, den historischen Hauptort des Onsernonetals. Sie finden dort neben der landschaftlichen Schönheit ein sehr interessantes künstlerisches Erbe, das bis heute bewahrt wird. Die imposante Barockkirche San Remigio ist ein Beispiel dafür. Im Inneren befinden sich einige wertvolle Gemälde aus dem 17. Jahrhundert. Sie verbringen dann die Nacht in Loco, so dass Sie sich in der verbleibenden Zeit entspannen und das Dorf besichtigen können.

T2 - Loco, Intragna, Palagnedra

Am nächsten Tag können Sie je nach Lust und Laune einen kurzen Abstecher nach Comologno machen, der sich auf jeden Fall lohnt. Nach einer 30-minütigen Fahrt mit dem Postauto können Sie dort die Pfarrkirche San Giovanni Battista (aus dem 17. Jahrhundert) und eine Reihe von besonders interessanten Kulturgütern verschiedener Künstler aus dem 15. und 17. Jahrhundert besichtigen.

Sehr eindrucksvoll ist auch der Kreuzweg, der zur Kirche führt, die vor der Kulisse des herrlichen Panoramas des Onsernonetals erbaut wurde. Nach der Rückkehr nach Loco setzen Sie Ihre Route in Richtung Centovalli fort. Einer der interessantesten und kulturell bedeutsamsten Wege ist dabei die Via delle Vose, der alte Saumpfad, der in vergangenen Jahrhunderten als Hauptverbindung zwischen dem Onsernonetal und dem Centovalli diente. Dieser historische Verbindungsweg ist leicht zu begehen, und Sie erreichen Intragna in rund 2 Stunden. Dann fahren Sie mit dem Panoramazug bis nach Palagnedra und gehen zu Fuss weiter ins Dorf.

T3 - Palagnedra, Rasa, Brissago

Bevor Sie Ihre Tour fortsetzen, besichtigen Sie in Palagnedra die Kirche San Michele. Dieses religiöse Denkmal (dessen Bedeutung national anerkannt ist) beherbergt einen wertvollen Zyklus von Gemälden aus dem 15. Jahrhundert, darunter einige Fresken des grossen Künstlers Antonio da Tradate.

Später folgen Sie den Wegweisern nach Bordei, Terra Vecchia und Rasa. Sie steigen noch eine Weile in Richtung Pizzo Leone auf, dann wieder hinunter in Richtung See, und erreichen den Sacro Monte di Brissago in ca. 6 Stunden. Hier finden Sie Monumente von grosser kultureller Bedeutung: die Wallfahrtskirche, den Kreuzweg und den Kalvarienberg (deren Ursprünge auf das 18. Jahrhundert zurückgehen). Nach einer Reihe von Restaurierungen zeigen sie sich heute in ihrer ganzen Pracht und stehen ebenfalls auf der Liste der Anwärter für die Aufnahme in das Weltkulturerbe.

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