Die Brissago-Inseln, eine spannende Geschichte

Zwei grüne Juwelen mitten auf dem Lago Maggiore: nicht nur der einzige Botanische Garten der Schweiz auf einer Insel, sondern auch ein Wahrzeichen der Region. Rund 1’700 Pflanzenarten aus dem Mittelmeerraum und aus subtropischen Gebieten aller fünf Kontinente wachsen hier. Dank dieser Vielfalt und seiner Einzigartigkeit ist der Botanische Garten der Brissago-Inseln Mitglied der Gardens of Switzerland, zu denen die schönsten Gärten der Schweiz gehören. Die Inseln sind ein beliebtes Ziel, für Schifffahrten, eine Oase für Familien und ein begehrter Ort für Hochzeitsfeiern in reizender Umgebung.

Die Brissago-Inseln
  • Antoinette de Saint Léger

  • Der Botanische Garten auf der San Pancrazio Insel ist ihr zu verdanken, Antoinette de Saint Léger, am 20. Juni 1856 als Tochter der Wilhelmine Bayer und (wahrscheinlich) des Zaren Alessandro II. in Russland geboren.

1881 heiratet Antoinette Richard Fleming, einem wohlhabenden anglo-irischen Offizier. Das junge Paar erwirbt am 7. Juli 1885, dank des beträchtlichen Erbes eines Onkels von Fleming, die damaligen Kanincheninseln, die vor Jahren verlassen und mit sporadischer Vegetation und den Überresten eines alten Klosters bedeckt sind. Das Ehepaar renoviert das Kloster und widmet sich der Umwandlung der Isola Grande in einen Park, womit der Grundstein für den heutigen Botanischen Garten gelegt wird. 1897 verlässt der Baron seine Frau auf den Inseln und zieht nach Neapel. Ihr Zuhause wird zu einem Zentrum kultureller Aktivitäten mit berühmten Gästen wie Malern, Bildhauern, Musikern und Schriftstellern. Aufgrund schlechter Investitionen muss sie sich jedoch 1927 von den Inseln trennen. Diese werden vom Deutschen Max Emden gekauft.

Il percorso museale
  • Max Emden

  • Max Emden, 1874 als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie geboren, war ein reicher Chemiker, Grosskaufmann und Kunstsammler aus Hamburg. Er teilte die Liebe zur Botanik und der Gartengestaltung nicht so ausgeprägt, wie es die Baronin tat. Stattdessen kultivierte er auf der Isola Grande Opulenz und Lebenskunst.

Er lässt die Villa bauen, die heute als Restaurant und Hotel fungiert, indem er den Bau der Baronin und der Kirche San Pancrazio opfert und fügt ein römisches Bad, die Orangerie und das Dock hinzu. Unter seiner Ägide entsteht der Kult einer kurzlebigen Welt aus Pracht und Festen, die die Brissago-Inseln mit Menschen und neuem Leben bevölkerte, nicht so verschieden von jener, unter der Schirmherrschaft der Baronin. Damals waren es Kunstschaffende, wobei bei Emden die Inseln bis 1940 das Reich der Kunstkäufer war: das neue Reich des Nachkriegsdeutschlands.

1949 erwirbt der Kanton Tessin 50% der Liegenschaft, während die restlichen 50% auf die drei Gemeinden Ascona, Brissago und Ronco sopra Ascona, den Schweizer Heimatschutz und den Naturschutz (heute ProNatura) verteilt werden. Im darauffolgenden Jahr, am 2. April 1950, öffnen sich die Türen des Botanischen Garten der Brissago-Inseln zum ersten Mal für die Öffentlichkeit.

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