Aber Bordei ist nicht nur ein gastronomisches Projekt. Das Ecovillage Sanctuary ist eine gemeinnützige Stiftung, die ein Dutzend feste Bewohner, Freiwillige, die mehrere Monate bleiben, sowie ein Kloster in Terra Vecchia beherbergt. Es handelt sich um eine ökumenische Gemeinschaft, offen für alle Kulturen, in der die Küche zum roten Faden für Wege der Freundschaft, Spiritualität und des Austauschs wird.
Neben der Küche bietet das Dorf Seminare und Workshops zu Yoga, Meditation, Permakultur, biologischem Gartenbau, Handwerkskunst sowie kulturelle und spirituelle Veranstaltungen an. Diese sind darauf ausgerichtet, Bewohner, Freiwillige und Besucher in einen Prozess des persönlichen und gemeinschaftlichen Wachstums einzubeziehen.
Der biologische Gemüsegarten und die Zusammenarbeit mit den lokalen Bauern gewährleisten eine vollständig nachhaltige Versorgung, die Natur und Tiere respektiert. Für Leemann bleibt das Kochen die höchste Form persönlicher Ausdruckskraft: Jedes Gericht entsteht aus einem Zusammenspiel von Technik, Introspektion und dem Wunsch, eine Botschaft zu vermitteln.
In Bordei wird der Esstisch zu einem Ort der Begegnung und des Dialogs. «Gemeinsam zu essen ist ein heiliger Akt», sagt Leemann. «Es ist der Moment, in dem wir anderen wirklich näherkommen, weil wir uns selbst näher sind.» Auch wenn sich sein Leben heute nicht mehr um ein Sternerestaurant dreht, bleibt der Sinn seiner Arbeit unverändert: anderen durch das Essen Wohlbefinden zu schenken.