Klettern und Bouldern liegen ganz im Trend. Der Lago Maggiore ist ein riesiger Spielplatz auf dem man sich während dem ganzen Jahr auszutoben kann. Die rauen Felswände und gigantischen Felsbrocken locken jedes Jahr eine Vielzahl an Kletterer und Boulderer in die Region Ascona-Locarno, um ihrer Leidenschaft nachzugehen und von der überwältigenden Natur und des günstigen Klimas des Südkantons zu profitieren.
Die Region ist also unter Kletter- und Boulderbegeisterten eine beliebte Destination. Aber was genau macht sie so interessant? „Wichtig ist sicher die Qualität des Gesteins und der Linien, zum anderen die Vielfältigkeit. In Brione, im Verzascatal, findet man eines der besten Gesteine der Welt.“ Brione oder das Bavonatal eignen sich hervorragend zum bouldern, wobei es Sportkletterer wegen den schönen Felsen und langen Routen ins Vallemaggia zieht. Wie etwa der Klassiker „El Cat“, oberhalb von Brontallo oder „Speroni di Ponte Brolla“, am Anfang des Tals.
Die Region am Lago Maggiore ist aber nicht nur wegen der Felsen ein Paradies für Kletterer und Boulderer, sondern auch wegen der Infrastruktur die man hier vorfindet. Es gibt eine grosse Auswahl an Campingplätzen und Unterkünfte für jedes Budget. Ausserdem gibt es nichts schöneres, als nach einem langen Tag an der Hitze am Felsen die wunden Hände und verkrampften Füsse in den Fluss oder See einzutunken und sich bei einem erfrischenden Getränk mit Gleichgesinnten über die neu erkundeten oder erfolgreich geschafften Routen auszutauschen. Unter Kletterern/Boulderer ist man übrigens sehr offen was die perfekte Linie oder neue Routen angeht und teilt seine Erfahrungen gerne mit den anderen. Es sind Dinge, die zur Faszination dieses Sports dazugehören – man ist eine grosse Familie und die Herkunft spielt keine Rolle, denn unter Kletterern spricht man seine ganz eigene Sprache.
Bevor man in den Genuss dieser Panoramen kommt ist eine gute Vorbereitung unerlässlich. „Die Gruppe macht es aus. Oft erinnert man sich nicht nur an die gekletterte Linie, sondern auch an den Moment, in dem man sie geklettert ist und daran, mit wem man zusammen war, während man sie geklettert ist.“ Für das Sportklettern ist die Wahl des richtigen Partners essenziell, da die persönliche Sicherheit von dieser Person abhängt. Also eine Person, der man vertraut ist von Vorteil. Beim Bouldern ist das weniger wichtig, aber auch hier treibt einem eine gute Gesellschaft zu mehr Leistung an und nicht aufzugeben.
Was besonders beim Bouldern nebst einer guten körperlichen Verfassung fast noch wichtiger ist, ist die mentale Stärke, denn 99% der Zeit verbringt man mit Runterfallen. Mit einer stabilen Technik kann man viel Kraft sparen, aber ohne Kraft kommt man sowohl im Klettern, wie auch im Bouldern nicht weit, es braucht beides um ans Ziel zu kommen. Es braucht Lust um über seine eigenen Grenzen hinauszuwachsen. Auch sind Sportklettern und Bouldern zwei ganz verschiedene Sportarten. Viele beschränken sich aufs Bouldern – eine dicke Matte und ein paar Kletterschuhe reichen, um wie eine Spinne einen Felsbrocken hochzukraxeln. Aber die wichtigste Voraussetzung, um ein guter Kletterer/Boulderer zu werden, ist die Liebe und der Respekt zur Natur.