Eine Wallfahrtskirche auf einem malerischen Felssporn mit einem atemberaubenden Blick, der den Lago Maggiore, die Stadt Locarno und das Delta des Flusses Maggia umfasst.
er Komplex, der sich auf einem Felssporn erhebt, umfasst die Verkündigungskirche, das Kloster, den Kreuzweg (Via Crucis) , der Kapellenweg - von dem nur noch wenig zu sehen ist - und die Basilika der Madonna del Sasso, die sich auf dem Heiligen Berg am Ende des Kirchplatzes erhebt und von wo aus man eine spektakuläre Aussicht über die Stadt, die Täler und den Lago Maggiore hat. In der Anlage befindet sich auch eine Nische mit einer Szene vom letzten Abendmahl, die mit Terrakottastatuen dargestellt ist. Die opulente Kirche ist mit faszinierenden Fresken und Votivtafeln geschmückt.
Der Heilige Berg kann vom Herzen der Altstadt von Locarno zu Fuss über zwei mögliche Wege erreicht werden: die Kapellenstrasse, wo sich die Verkündungskirche und die Überreste verschiedener Kapellen befinden oder den Kreuzweg (Via Crucis) mit seinen Kreuzwegkapellen, die den Leidensweg Jesu darstellen. Wer sich diesen etwa 20-minütigen Aufstieg ersparen möchte, kann bequem die Standseilbahn Locarno-Orselina nehmen, die in der Nähe des Bahnhofs fährt.
Der Wallfahrtsort Madonna del Sasso wurde 1487 gegründet
Der Wallfahrtsort Madonna del Sasso, der 1487 vom Franziskanermönch Frá Bartolomeo Piatti von Ivrea gegründet wurde, nachdem ihm 1480 an dieser Stelle am Vorabend von Mariä Himmelfahrt auf wundersame Weise die Muttergottes erschienen war. Es ist einer der wichtigsten historischen und religiösen Orte des Tessins, der sich durch Kunstwerke von grossem Wert auszeichnet, wie die Statue der Madonna del Sasso (Holzskulptur), das Altarbild Flucht nach Ägypten von Bramantino und der Transport Christi zum Grab von Ciseri.
Wallfahrtsorte sind im Voralpenraum weit verbreitete Pilgerstätten, die durch eine Reihe von Kapellen mit Szenen aus dem Leben Christi, der Jungfrau Maria oder der Heiligen gekennzeichnet sind und sich an der Seite eines Berges befinden. Die Pilgerkapelle, die nach der Vision von Frà Bartolomeo entstand, verwandelte sich bald in die Idee eines Heiligen Berges und erfuhr bereits im 15. Jahrhundert die ersten Veränderungen, während im 17. Jahrhundert die bestehende Struktur erheblich erweitert wurde. Auch heute noch gibt es zahlreiche, im Laufe der Jahrhunderte gesammelte Ex-Voti, die von der Verehrung der Madonna zeugen.
Heute wird das Kloster von Kapuzinermönchen belebt, denen der Kanton die religiöse Betreuung vom Sacro Monte anvertraut hat. Dank dem Zusammenschluss mit Italien hat der Orden nicht nur an jungen Brüdern, sondern auch an frischem Leben und Attraktivität gewonnen. Besonders interessant ist auch der Besuch des Museo Madonna del Sasso, das 2016 eingeweiht wurde und sich im ältesten Teil des Klosters befindet. Zu bestaunen gibt es unter anderem auch Paramente, Kultgegenstände, Zeichnungen und Bilder des Tessiner Malers Antonio Ciseri (1821-1891). Eine Reise durch das Leben im Kloster und die Geschichte des Klosters mit dem Ziel, die Pilgerstätten im Voralpenraum zu fördern.